Cape Town Tandem Paragliding
Wir haben ausprobiert, wie es sich anfühlt, mit Para Taxi durch die Luft zu segeln und sich in den Himmel aufgestiegen.
Ich werde gebeten über das Ende der Welt hinaus zu rennen. Ich stehe auf dem Scheitelpunkt des Signal Hills; die kahle Krone des Lions Head ragt zu meiner Linken auf; der Parkplatz zu meiner Rechten füllt sich mit Touristen, die sich um den besten Aussichtpunkt streiten; hinter mir machen Familien ein fröhliches Picknick und der Boden unter mir geht zuerst steil bergab, bis er schließlich im Nichts verschwindet und ich nur noch den weit entfernten Horizont im Meer direkt vor mir sehe. Und von all diesen Richtungen, in die ich gehen könnte, bittet mich Jan de Jager, der Gründer des namhaften Unternehmens Para Taxi aus Kapstadt, mich nach vorne zu stürzen.
„Wie lange machst du das schon“, frage ich ihn, während er nochmal alle Verschlüsse und Riemen an meinem Gurt überprüft und an ein paar Leinen zieht, die hinter uns flattern. „Ah, ungefähr seit einer Woche oder so“, antwortet er grinsend und sichtlich amüsiert über meinen entsetzten Gesichtsausdruck.
Die Wahrheit ist, wie ich kurz darauf rausfinde, dass die Leidenschaft fürs Paragliding tief in Jan verwurzelt ist und dass er es schon seit mehr als 10 Jahren macht. Viele Jahre zuvor haben ihn Freunde auf einen Paragliding-Lehrgang mitgeschleppt und als jemand, der normalerweise unter Höhenangst leidet, fand er zuerst nicht wirklich Gefallen daran. Erst bei seinem 23. Flug, als der Start perfekt, die Landung sogar noch besser war und alles dazwischen sich wie pure Freiheit anfühlte, hat das Fliegen sein Herz erobert.
„Paragliding ist der beste natürliche Rausch, den man jemals bekommen kann“, erzählt er mir ein paar Sekunden vor dem Abheben. „In dem Moment, in dem deine Füße den Boden verlassen, steht alles still, du denkt nicht mehr über Druck oder Sorgen oder irgendetwas anderes nach und weil ich diese Erfahrung auch mit anderen teilen wollte, habe ich Para Taxi gegründet.“
Meine Füße sind immer noch am Boden und schon jetzt denke ich an gar nichts mehr – mein Kopf ist wie betäubt vor Nervosität. Ich merkte nicht einmal, dass wir mit den Losrennen schon begonnen hatten, als ich mich dabei ertappe, wie ich auf den Horizont zu hüpfe, Jan direkt hinter mir. Der farbenfrohe Gleitschirm erhebt sich über unseren Köpfen und ich strample immer noch wie eine Wahnsinnige mit den Beinen – wie beim Fahrradfahren – als wir plötzlich herrlich schwerelos sind. Mein Herz hüpft und schlägt Pirouetten als alles Schwere von mir abfällt und ich über der Welt baumle. Ich beobachte meinen Schatten, die einzige Verbindung, die ich noch zum Boden habe, welcher immer kleiner wird.
Der Signal Hill liegt bald hinter uns und die Küste von Sea Point entfaltet sich weit, weit unter uns. Wir nehmen noch ein bisschen mehr Höhe auf und lassen uns gemächlich in Richtung Lions Head treiben. Weil die Wetterbedingungen heute laut Jan optimal sind, können wir sogar ein bisschen länger als normal schweben (Standartflüge dauern zwischen 10 und 15 Minuten), also nutzen wir die Zeit und folgen den Windungen des Landes unter uns. Ein paar Mal schweben wir sogar über einem Falken, der genau wie wir sanft und ruhig durch die Luft segelt.
Ich weiß nicht, ob ich erwartet habe zu fallen oder mich ständig zu drehen, aber alles, was ich fühle ist völlige Gelassenheit. Das einzige Geräusch hier oben ist das des Windes, wie er durch meine Haare bläst, ich spüre nur die kalte Luft an meinen Backen und die Sonne in meinem Gesicht und alles, was ich vor mir sehe, ist wunderschön – viele von Kapstadts tollen Vorzügen (die makellose Küstenlinie, die gigantischen Bergspitzen, die beeindruckende Vegetation) erstrecken sich unter meinen Füßen. Und es gibt wirklich keine herrlichere Art, diese zu sehen als aus der Luft.
Die überraschende Gelassenheit der ganzen Sache ist der ausschlaggebende Punkt, warum Tandemgleitschirmfliegen für jemanden wie mich attraktiv ist. Ich habe das Flackern eines Draufgängers irgendwo tief in mir, aber ich bin auch genauso viel Prinzessin. Also ist eine Aktivität, die nicht zu extrem aber auch nicht zu sanft ist, genau mein Fall. Das ist auch der Grund, warum so ziemliche alle Leute – egal, welchen Alters oder Fitnesslevels – dieses Abenteuer wagen und die sagenhafte Freiheit des Fliegens erfahren können.
Ich fühle mich auch absolut sicher, nicht zuletzt weil ich eindeutig in guten Händen bin. Para Taxi ist kein x-beliebiges Start-up-Unternehmen; es ist ein angesehenes und eingetragenes Paragliding-Unternehmen – das Einzige seiner Art in Afrika mit einem Fair Trade Tourismus Zertifikat (das bedeutet fairer Umgang mit den Angestellten und umweltbewusster Ideologie). Dass es das höchste Ziel des Unternehmens ist, seinen Passagieren einen professionellen und sicheren Ausflug zu bescheren, braucht eigentlich nicht erwähnt zu werden.
„Für uns zählt es nicht, so viele Flugpassagiere wie möglich im Jahr zu haben“, sagt Jan in der Stille und zeigt auf das Stadion von Kapstadt zu unserer Linken und dann auf Robben Island, das wie ein Seerosenblatt auf dem Meer in der Ferne sitzt. „Es geht um Sicherheit und darum sicherzustellen, dass die Passagiere eine super Erfahrung machen, an die sie gerne zurückdenken.“
Wir sinken nun langsam in Richtung Meer ab, indem wir geringfügig niedriger über Sea Point segeln. Wir überqueren die Grenze des Strandstreifens und kreisen über dem endlosen Blau des Atlantiks. Während Jan den Gleitschirm wieder zurück in Richtung Festland steuert, suche ich das Wasser optimistisch nach Walen ab, obwohl ich natürlich weiß, dass gerade nicht die richtige Saison ist, um sie zu sehen.
Schlussendlich sinken wir der Rasenfläche an der Sea Point Promenade entgegen – genauso sanft und ruhig wie wir abgehoben sind. Der ehrfurchtgebietende Ritt auf dem fliegenden Teppich ist nach 15 Minuten nun vorbei. Für Urlauber mit einem dichten Programm bedeutet die kurze Zeit, dass noch viele Stunden des Tages für andere Aktivitäten bleiben. Und für mich? Ich habe keine Eile und hänge noch ein bisschen dort in der Hoffnung rum, Jan fragt mich, ob ich nochmal über das Ende der Welt hinaus rennen möchte.
Hinweis: Bei meinem Flug sind wir vom Signal Hill aus gestartet, aber je nach Wind bietet Para Taxi auch Gleitschirmflüge vom Lions Head, Sir Lowry´s Pass, Hermanus und ein paar anderen Orten an.
Tipp: Para Taxi bittet normalerweise seine Kunden, eigenständig zum Startplatz zu kommen, aber falls du ein neuer Uber Taxi Kunde bist, kann eine einfach Fahrt mit diesem Fahrunternehmen umsonst arrangiert werden (du musst nur die Uber-App auf dein Smartphone herunterladen und den gültigen Code bei Para Taxi anfragen).
Rechnung: Para Taxi ist ein bisschen teurer als andere Anbieter, aber die Qualität des Services ist jeden Rand mehr absolut wert. Gleitschirmfliegen kostet R1300 p. P. und Videos und Fotos, die während des Fluges mit der GoPro gemacht wurden, können für nur R250 p. P. zusätzlich erworben werden. Buchen kannst du unter +27 (0)82 966 2047 oder unter www.para-taxi.com.
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