Verletzte Wildtiere
Was du tun kannst um wirklich zu helfen
29.10.2018
Ein angespülter Wal am Strand, eine leblose Babyrobbe im Wasser oder ein verletzter Pinguin im Sand. Der entspannte Ausflug zum Strand kann ein jähes Ende finden, wenn du plötzlich einen verletzten Meeresbewohner findest. Genau das kann in einer Küstenstadt wie Kapstadt schnell passieren. In einer solchen Situation ist es wichtig sich richtig zu verhalten und so schnell wie möglich zu handeln.
Erste Schritte
Das Verhalten gegenüber einem verletzten Tier variiert zwischen den verschiedenen Arten. In allen Fällen solltest du dir jedoch bewusst machen, dass es sich immer noch um ein Wildtier handelt.
Meistens ist es wichtig einen gewissen Abstand zu halten, um sie keinem unnötigen Stress auszusetzten. Wenn du dich nährst riskierst du, dass die Tiere panisch reagieren und dich eventuell angreifen.
Ein verletztes Tier, dass sich freiwillig an den Strand begeben hat, möchte nicht unbedingt zurück ins Wasser geschoben werden. Meistens sind sie zu entkräftet zum Schwimmen.
Eine Ausnahme bilden Delfine und Wale
Gestrandete Delfine und Wale benötigen umgehend Hilfe. Man sollte sofort eine der unten aufgeführten Notfall-Nummern anrufen. Die Meeressäuger sollten aber auf keinen Fall einfach zurück ins Wasser geschoben werden. Sie könnten sich Verletzungen zugezogen haben, welche behandelt werden müssen. Oft sind diese nicht auf den ersten Blick sichtbar.
Es wird empfohlen, wenn es irgendwie möglich ist, die Tiere vom Wasser abgewandt an den Strand zu befördern. Um das Verletzungspotential zu reduzieren, buddelt man ca. 30cm tiefe Löcher um die Flossen. Insbesondere an den kräftigen Schwanzflossen sollte man jedoch vorsichtig sein, um nicht selbst von ihr getroffen zu werden.
Außerdem ist es wichtig die Säuger feucht zu halten. Am besten ist es sie mit nassen Klamotten oder Handtüchern zu bedecken. Hierbei muss man aber unbedingt das Atemloch freihalten. Wenn es möglich ist, sollte man sie außerdem vor zu starker Sonneneinstrahlung schützen.
Um die Delfine und Wale vor weiteren stressigen Umweltreizen zu schützen, wird es empfohlen ihnen die Augen zu verdecken und andere Passanten fernzuhalten.
Das für die Meeresbewohner ungewohnte Eigengewicht an Land stellt zudem eine hohe Belastung für die inneren Organe der Tiere dar. Wenn es möglich ist wird es empfohlen alle 20 Minuten ganz vorsichtig ihr Gewicht zu verlagern.
Alle Schritte sollten so lange wiederholt werden bis professionelle Hilfe eintrifft.
Notfall-Nummern für gestrandete Delfine und Wale:
107 | +27 21 480 770 | +27 80 911 4357 | +27 21 449 3500
Schildkröten und Pelzrobben
Das bekannte Two Oceans Aquarium ist nicht nur eine beliebte Touristenattraktion, sondern spielt auch eine wichtige Rolle bei der Rettung von Wildtieren. Sie kümmern sich um verletzte Schildkröten oder angespülte Babyschildkröten. Auch Pelzrobben die sich in Fischernetzen verfangen haben oder sich anderweitige Verletzungen zugezogen haben, fallen in ihren Zuständigkeitsbereich. Nach ihrer erfolgreichen Behandlung und Genesung werden sie wieder in die Wildnis entlassen. Bis dahin finden sich in einem geschützten Bereich des Aquariums ihr befristetes Zuhause.
Die Mitarbeiter des Two Oceans dokumentieren außerdem Verletzungen, die sich Tiere urch Plastikmüll zugezogen haben. Damit möchten sie die Besucher auf die Relevanz des Umweltschutzes hinweisen.
Two Oceans Aquarium: +27 21 418 3823
Seevögel und Pinguine:
Vögel und Pinguine fallen in den Zuständigkeitsbereich von SANCCOB (Southern African Foundation for the Conservation of Coastal Birds).
Sie kümmern sich auch um Tiere, deren Federn von Öl in Mitleidenschaft gezogen wurden.
Wer sich selbst von der Arbeit von SANCCOB überzeugen möchte, kann am 10. November am Pinguin Festival teilnehmen. Am Seaforth Beach werden alle geretteten und bis dahin genesenen Pinguine wieder in die Freiheit entlassen.
SANCCOB:
Werktags: +27 21 557 6155 | Nach Feierabend oder am Wochenende: +27 78 638 3731
Hilfe bei anderweitigen tierischen Notfällen
Neben der Rettung von Wildtieren gibt es in Kapstadt natürlich auch Vereine, die sich um andere vierbeinige Notfälle kümmern. Wenn man ausgesetzte oder verletzte Haustiere findet, ist das Cape of Good Hope SPCA ein guter Ansprechpartner. Hier kann man Katzen, Hunde und Kaninchen abgeben oder von ihnen abholen lassen.
Um die Tiere wird sich gekümmert, bis sie in ein liebevolles Zuhause vermittelt werden.
Das ist nicht unbedingt selbstverständlich. Wenn man Kontakt zu einem Tierheim in Südafrika aufnimmt, sollte man unbedingt darauf achten, dass es sich um ein sogenanntes „No-Kill-Shelter“ oder „Right-to-life“-Tierheim handelt.
Andernfalls wird den Vierbeinern nur eine kurze Vermittlungsfrist eingeräumt, bevor sie eingeschläfert werden.
Cape of Good Hope SPCA:
Werktags: +27 21 700 4140 | Nach Feierabend oder an den Wochenenden: +27 83 326 1604
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Von: Julia-Janine Schwark
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Wenn du dich auch für andere Tier-und Artenschutzprogramme interessierst, schau dir doch auch mal das Gepardenschutzprogramm an. Oder wirf einen Blick auf das Engagement des Two Oceans Aquariums.
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