Ein Schmuckstück voll Südafrika

Der Goldschmied Vincent Lourens bedient sich der Fertigung individueller Schmuckstücke als Ausdrucksform für das Lebensgefühl in Südafrika.

28. November 2017

Hombisa ist ein Begriff, der aus der Sprache der Xhosa, Südafrikas zweitgrößten ethnischen Gruppe, stammt und übersetzt so viel wie „schmücken“ oder „hervorheben“ bedeutet. Hombisa heißt auch die in Stellenbosch befindliche Galerie des Goldschmiedes Vincent Lourens, der dort Schmuckstücke entwirft, fertigt und ausstellt. Dass Vincent Lourens für seinen Werk- und Ausstellungsraum eine Xhosa-Bezeichnung gewählt hat, ist kein Zufall: „Ich versuche, mit jedem einzelnen Schmuckstück von Südafrika, seiner Vielfalt und Stärke, zu erzählen“.

Im Jahr 2008 eröffnete der 39-jährige Hombisa im historischen Stellenbosch, nachdem er bereits mehrere Jahre als Goldschmied gearbeitet hatte. Mittlerweile blickt Vincent Lourens auf eine zwanzigjährige Berufserfahrung zurück. Zeit, in der er seine größtenteils selbst angeeigneten Fertigkeiten perfektionierte und seinen persönlichen Stil festigte. Seine gefertigten Ringe, Ohrringe, Armreifen und Ketten verkörpern häufig das Zusammenspiel verschiedener Materialien, beispielsweise Holz, Edelsteinen und Gold, geführt in simplem Design und organischen Formen.

Mit seinen Händen arbeitete Vincent Lourens schon immer gerne. Außerdem fand er Gefallen an der Idee, Kunst als Sprache und Schmuck als individuelle Ausdrucksform zu begreifen. „Mir geht es darum, ein starkes Lebensgefühl auszudrücken“, erzählt Vincent. Ein Gefühl, dass in Worten schwer erklärbar ist, dass er selbst in der Natur findet, die ihm gleichermaßen als Inspiration für und Ausgleich von dem Kunsthandwerk dient. Wandern in den Bergen, Surfen im Atlantik, Blick in den Sternenhimmel. All diese Elemente fließen in seine Schmuckstücke ein, die auf kluge, versteckte Art und Weise von Südafrika, der Vielfalt und Stärke des Landes, erzählen.

Dabei legt der Goldschmied großen Wert auf Authentizität und Individualität. Dies spiegelt sich darin wieder, dass direkt an den kleinen Ausstellungsraum die offene Werkstatt angeschlossen ist. Dort fertig der Goldschmied je ein Stück zur Zeit, was – abhängig von den Fertigungstechniken – bis zu einer Woche dauern kann. Viele der gefertigten Schmuckstücke werden in reiner Handarbeit fertiggestellt. So entstehen Unikate, mit eigener Entstehungsgeschichte und individuellem Ausdruck.

Für ein Gefühl, dass schwer in Worte zu fassen ist, findet jeder Mensch seine eigene Sprache und Ausdrucksform. Und so ist es nur logisch, dass sich nicht jeder Mensch von Vincent Lourens Kunst angesprochen fühlt. Aber wenn Besucher der Galerie beim Betrachten seiner Schmuckstücke innehalten, wenn sie ins Stocken kommen, wahrlich daran hängen bleiben, dann findet Vincent, dass sein Vorhaben geglückt ist, dass der Ausdruck seiner Kunst tatsächlich angenommen und verstanden wird.

Immer wieder kommt es vor, dass Interessenten in der Galerie an dem zuletzt fertiggestellten Schmuckstück hängen bleiben. Zufall? Oder spürbare Energie? Das muss jeder selbst feststellen.

Die Galerie Hombisa befindet sich in der Drostdy Road 13, Stellenbosch und ist von Montag bis Samstag von 9.30 Uhr bis 17 Uhr geöffnet. Weitere Informationen befinden sich auf der Webseite www.hombisa.com.

von Mareike Schmid

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