Wir reden mit dem Fotografen aus Kapstadt über seine Arbeiten und Reisen
Die Macht der Mother City: Sinn und Sinnbeteubung - ein einziges Tohuwabohu.
Kapstadt verzaubert die Sinne. Wer einmal hier war, will nicht mehr weg.
Ist man auf Kapstadt‘s Straßen unterwegs, so erscheint einem alles ganz anders. Seien es die Menschen oder die Häuser, ja sogar die Straßen sehen anders aus, als in Deutschland. In jedem Winkel der Stadt gibt es Dinge zu entdecken, eine reine Reizüberflutung. Den ganzen Tag wuseln Menschen durch die Straßen in Kapstadt, besonders ungewohnt ist es um die Mittagszeit auf dem Green Market Square. Stände mit südafrikanischen Mitbringseln reihen sich aneinander, ab und zu findet man auch Grillbuden oder einzelneSüßigkeiten-Verkäufer. Zwischen den ganzen Buden tummeln sich Abertausende von Touristen, wie kleine Ameisen, die schon jahrelang nichts mehr gefressen haben, stehen sie bei den Essensbuden an oder stürzen sich auf die freien Stühle in einem Restaurant. JA! Die südafrikanische Küche ist sehr vielseitig und äußerst schmackhaft. Das wird wohl der Grund sein, warum die Restaurants immer so gut gefüllt sind. Für uns Europäer ist es wie in einem Schlaraffenland, in dem das Schlemmen gar nicht mehr aufhört. Und preiswert ist es: Du bekommst Salate, Pasta, Pizza, Tapas, Wraps, Sushi und Desserts in Hülle und Fülle, große Portionen, von denen unsereins auch mal einen Tag leben kann.
Im Foodlovers Market springen einem förmlich die Muffins ins Gesicht und besonders die ausgefallenen Kombinationen fallen einem auf. Am besten ist der Krümelmonstermuffin, ein riesengroßer blauer Muffin mit dem Gesicht von dem allseits bekannten Krümelmonster aus der Sesamstraße. Ratet mal was er in seinem Mund hatte? Richtig einen Cookie. Man geht so durch die Reihen der Geschäfte und kleinen Buden und entdeckt jedes Mal etwas, was man probieren möchte. Es riecht ja auch wirklich köstlich. Köstlich… Ohhh da bekommt man doch gleich wieder Hunger. Das Schöne an Kapstadt ist, niemanden interessiert es, was du isst und wie viel. Die Menschen hier sind einfach easy going. Iss doch deine 10 Portionen Pasta oder fünf Pizzen. I don‘t care. Aber man kann hier auch an nichts anderes denken als Essen.
Überall riecht es verführerisch nach Gewürzen, Tee oder Kaffee. Teilweise so unbekannt, dass man echt neugierig wird und dem Geruch nachgeht. Jeden Samstag findet auf der Old Biscuit Mill (OBM) ein Markt statt, für jeder Feinschmecker und Schlemmerheini ein Traum. Du kannst essen und essen und essen. Viele Stände bieten kostenlose Proben ihrer Gewürze, Nüsse oder Früchte an. Für jeden ist etwas dabei. Der selbstgemachte Eistee ist für mich aber am besten! Nur zu empfehlen und gerade mal R20, also umgerechnet nicht mal 2€. Das Schöne an der OBM ist, du kommst mit so vielen Menschen in Kontakt, da schnackste mit der Asiatin neben dir oder mit dem Inder vor dir. Jeder ist offen und freundlich, denn alle sind aus ein und demselben Grund hier: Essen und shoppen.
Streift man weiter über die Old Biscuit Mill so findet man herrliche selbstgemachte Kleidungsstücke aus feinen Stoffen. Ein tolles Gefühl auf der Haut. Zwar nicht so ein tolles Gefühl für den Geldbeutel, aber für das Ego. Wer kann schon behaupten, ein handgefertigtes Stück aus Südafrika zu besitzen. Satin, reine Baumwolle, die tollen Stoffe und Muster werden verwendet, , Ausbrenner oder Batikmuster, Bunt oder einfarbig. Man weiß nicht wo man zuerst hinschauen soll. Auch die Accessoires sind fabelhaft - Sonnenbrillen aus Holz oder handgefertigten Schmuck.
In der Nähe der „Schmuckabteilung“ gibt es eine Schokoladenfabrik. Es riecht die ganze Zeit nach Schokolade und es fällt wirklich schwer zu widerstehen. Wie wäre es mit einem Schokoeis, um die neuerworbenen Sachen gleich zu bekleckern? Hellbraun schmiegt sich das cremige Eis in seinen Becher, gekrönt mit kleinen Schokostreuseln, ruft es förmlich: Iss mich, genieße mich und werde dick!!!
Neben der Old Biscuit Mill gibt es natürlich noch viele andere tolle Dinge und vor allem das Meer. Stell dir vor, du gehst an einem schönen Sommertag am Meer spazieren. Das Rauschen der Wellen in deinen Ohren und der Duft von Salzwasser in der Nase. Erholung pur für die Seele. Der feine Sand schmiegt sich zwischen deine Zehen und hier und da liegt eine kleine Muschel, die glänzend das Sonnenlicht reflektiert. Das kalte Meerwasser fließt über deine Zehen, ein einzigartiges Gefühl, das Kribbeln und Piksen. Das blaue Meer und der weiße Strand ergeben ein wunderbares Bild. Die salzige Seeluft bläst dir in dein Gesicht, durchfährt deine Seele und lässt dich zur Ruhe kommen. Am Bloubergstrand hat man einen wunderbaren Blick auf den Tafelberg, wie er wachend über der Stadt thront. Groß und braun, voller Wunder, ganz für sich alleine! Der Tafelberg hat so eine Vielzahl an Pflanzenarten und Lebewesen, die nur dort vorkommen, dass selbst Forscher nicht genau wissen, wie viele es sind.
Steigt man den Tafelberg hinauf, so verändert sich mit jedem Meter die Vegetation, zuerst gibt es kleine Sträucher mit Blüten dran, es riecht süß, aber je mehr man in die Höhe steigt, umso ulkiger werden nicht nur die Pflanzen, sondern auch die Tiere. Helikopterartige Käfer fliegen dort durch die Gegend und hier und da rennt dir eine Eidechse über den Weg. Es liegen viele Steine herum, in braun, grau und weiß. Es riecht nach einem Garten im Sommer. Kennt ihr das? Als Kind, wenn man zu den Großeltern in den Garten kam, roch es nach Staub und Sonne. Genau diesen Geruch findet man auf dem Tafelberg. Hat man erst einmal alle Hürden gemeistert und ist auf der Spitze, die eigentlich eine Platte ist, gelandet, so ist man doch recht verwundert, wie kühl es dort oben ist. Die kalte Luft fegt einem über die Haut und die kleinen Härchen auf den Armen stellen sich auf. Ein herrliches Gefühl nach einer anstrengenden Wanderung. An manchen Tagen kann es passieren, dass eine große Wolkenwelle auf einen zugeflogen kommt, ein beeindruckendes Schauspiel, aber auch ein sehr nasses. Ruck zuck ist man durchgeweicht. Beim Einatmen durchflutet die klare Luft den ganzen Körper. Man fühlt sich frei und unabhängig. Der Ausblick vom -Top of the World- ist natürlich auch nicht schlecht.
Die Stadt wirkt wie ein Miniaturmodell, man vergisst für eine Weile seine Sorgen und schwebt in einer Art eigenen Welt, die man am liebsten nicht mehr verlassen möchte. Von weitem kann man den Company‘s Garden erkennen oder vielleicht bildet man sich auch einfach ein, ihn zu sehen. Der Company‘s Garden ist eine Parkanlage mitten in der Stadt. Wunderschön und Menschenüberflutet. Viele heimische Tiere laufen dort herum. Besonders niedlich sind die Eichhörnchen, auch Squirrels genannt. Sie kommen bis zu deinen Händen und fressen ihre Nüsse direkt aus deiner Hand. Ganz besonders toll sind die Albino Squirrels. Süße kleine, weiße Dinger, die dich durch ihre roten Augen anschauen, als seist du Gott persönlich. Aber pass auf, fütterst du sie zu lange, folgen sie dir vielleicht bis nach Hause. Während deines Spazierganges im Company‘s Garden lausche doch einfach mal den ganzen Sprachen, von Chinesisch bis Deutsch. Du hörst hier alles und siehst hier alles. Besonders auch wunderschöne Pflanzen mit großen, wohlriechenden Blüten. In jeglichen Farben, von Pink über Geld bis Weiß.
Doch was wäre Kapstadt ohne seine Farbenpracht, nicht ohne Grund heißt Südafrika die Regenbogennation. Es gibt hier viele verschiedene Kulturen. Menschen aus den entlegensten Winkeln der Erde kommen hier her um ein Stück von dieser außergewöhnlichen Atmosphäre zu erleben. Insgesamt hat Südafrika 11 Landessprachen: Englisch, Afrikaans, Zulu, Siswati, Süd-Ndebele, Sesotho, Sepedi, Xitsonga, Setswana, Tshivenda und Xhosa. Für mich hört sich das Meiste nur wie wirre Schnalzlaute an, aber es ist toll, wie vielseitig dieses Land ist.
Von Christoph Mausolf
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Kapstadt ist die ideale Stadt für jeden Liebhaber der schönen Dinge, es gibt hier auch tolle Fotolocation!
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