Wir reden mit dem Fotografen aus Kapstadt über seine Arbeiten und Reisen
Urlaubserfahrungen aus Kapstadt - Wiebke Schulz über ihre Zeit in Südafrika
Wiebke lebte ein Jahr als Schülerin in der Nähe von Kapstadt und kommt seitdem regelmäßig wieder. Hier plaudert sie aus dem Nähkästchen.
Die 23-jährige Wiebke Schulze lebt in Siegen, Nordrhein-Westfalen und arbeitet dort als Kauffrau im Groß- und Außenhandel. Doch Siegen ist nicht Wiebkes einzige Heimat, denn sie bezeichnet Kapstadt als ihre zweite Heimat. Das kann sie aber auch, denn sie war in den letzten sechs Jahren bereits fünf Mal in Kapstadt. Das erste Mal kam sie in 2008 und verbrachte ein komplettes Schuljahr hier. In dieser Zeit hat sie bei einer Gastfamilie in Strandfontein gelebt, mit der sie immer noch in regelmäßigem Kontakt steht.
Auf die Idee, ein Jahr in Kapstadt zu verbringen, hat sie eine Sendung im Fernsehen gebracht. Sie war sofort von der Geschichte des Landes und der Schönheit der Natur fasziniert. Im Rahmen des Austauschprogrammes hat sie an einem Vorbereitungsseminar teilgenommen und sich mittels Bücher und übers Internet vorbereitet. Die Wirklichkeit sieht aber doch immer anders aus, weshalb Wiebke in Kapstadt angekommen dann dennoch ins kalte Wasser geworfen wurde. Im Nachhinein betrachtet sieht Wiebke das jedoch als Vorteil, da sie so mehr über sich und das Land lernen konnte. Und es hat ihr so gut gefallen, dass auch die Urlaube in den darauf folgenden Jahren nach Kapstadt gingen.
Jetzt erzählt sie uns von Ihren vielen Aufenthalten und Abenteuern und verrät uns ihre Geheimtipps.
1. Was war der schönste Ort in Kapstadt und in Südafrika für dich?
Die Dörfer Kommetjie auf der Kap-Halbinsel und L‘agulhas am südlichsten Zipfel von Afrika.
2. Was war das beste Erlebnis in Kapstadt und in Südafrika und warum?
Ich hatte das Glück beim Abschlussball meiner Schule dabei sein zu können, da ich in der Abschlussklasse war. Der Matric Ball fand in Kirstenbosch Gardens statt und ich dort hatte ich dann noch einmal das Gefühl, ein neues Zuhause gefunden zu haben.
Was auch eines meiner besten Erlebnisse war: Meinen 18. Geburtstag zum ersten Mal im Hochsommer zu feiern. Es war ein besonderes Erlebnis mit all meinen Freunden und der Familie und dazu noch tollen Sonnenschein.
3. Was gefiel dir in Kapstadt besonders gut?
Am besten gefielen mir die Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft der Menschen sowie die Vielfalt an Märkten in Kapstadt. Natürlich gibt es den Samstagsmarkt in der Innenstadt, aber auch die kleinen Flohmärkte (Muizenberg ist immer sonntags) sind ein Highlight. Am besten war der Markt in Plumstead. Dort konnte man sich auch kulinarisch sehr verwöhnen lassen.
Die Long Street ist auch eines meiner Highlights, da dort tagsüber viele kleine Boutiquen sind und nachts eine Bar an der anderen. Es wirkt so, als würden nachts die anderen Geschäfte in den Hintergrund gerückt und die Bars und Diskotheken nach vorne gezogen werden.
4. Was hast du bis jetzt noch nicht gesehen, das aber noch auf deiner Südafrika-To-do-Liste steht?
Den Sonnenuntergang vom Lions Head aus genießen.
5. Was macht Kapstadt deiner Meinung nach so besonders?
Die Menschen und ihre Mentalität sind sehr besonders; es ist nicht so hektisch und die Menschen sind weniger griesgrämig als in Deutschland.
Dazu kommt, dass die Natur so atemberaubend schön ist, dass man jegliches Heimweh vergisst.
6. Was hat dir auf deiner Safari besonders gefallen?
Die Safari, die ich auf der Garden Route gemacht habe, hat mir sehr gut gefallen, da die Tiere quasi in freier Wildbahn leben. Ein Zebra hat damals die Straße blockiert und die Giraffen haben ihre Köpfe in unser Auto gestreckt. Das ist was anderes, als Tiere hinter Gittern zu sehen.
7. Du hast ja eine Zeit lang in Kapstadt gelebt …
a) wie schnell hast du dich hier zurechtgefunden und Freundschaften geschlossen?
Ich habe sehr schnell Freunde gefunden und mich auch schnell zurechtgefunden. Letztendlich sind die Unterschiede nicht so riesig, wie man es denkt, aber man muss natürlich offen für Neues sein.
b) was war die größte Umstellung für dich?
Die größte Umstellung war für mich, dass man nachts nicht unbehelligt durch die Straßen laufen kann. Außerdem musste ich mich an Regeln halten, die ich so von zu Hause her nicht kannte. Zum Beispiel musste ich um 18 Uhr pünktlich zum Abendessen zu Hause sein, egal wie alt ich war.
c) auf was muss man in Kapstadt achten?
Man muss sich an gewisse Regeln halten, dann ist Kapstadt auch nicht so gefährlich, wie es oft dargestellt wird. Meine Handtasche wurde mir zum Beispiel bereits schon mal in Köln geklaut, aber in Kapstadt noch nie.
8. Welche besonderen Eindrücke hast du gewonnen / was hast du aus deinem Aufenthalt hier gelernt?
Bewundert habe ich, wie zufrieden die Menschen sind. Ich werde nie die strahlenden Augen eines obdachlosen Kindes vergessen, als ich ihm eine Orange geschenkt habe.
Ich selbst habe gelernt, dass es Wichtigeres als Geld auf der Welt gibt und dass Toleranz in jeder Hinsicht das Wichtigste ist, um eine Gemeinschaft zusammen zubringen.
9.Was muss beim Packen unbedingt in den Koffer?
Sonnencreme(!!!) und eine Kamera. Ich habe aus meinem fieses Sonnenbrand gelernt :).
10. Welche Tipps allgemein und für Must-do und Must-see Aktivitäten hast du für andere Reisende nach Kapstadt und Südafrika?
Man sollte nicht nur die typischen Touristenattraktionen abklappern, sondern sich einfach ins Auto setzen und losfahren. Auf diese Weise habe ich Sachen entdeckt, die mir sonst nicht begegnet wären. Sehr zu empfehlen ist das kleine Örtchen Kommetjie. Wenn man die Küstenstraßen entlang fährt, hat man schon auf dem Hinweg eine atemberaubende Aussicht. Zum Verweilen kann man dann in den Helmsman Pub gehen und ein kühles Bier trinken. Hier gibt es auch oft Livemusik.
Was man auch machen sollte, ist sich in Kapstadt in den Zug setzen und in Richtung Simons Town fahren und den Ort erkunden. Ich hab damals in Muizenberg gefrühstückt, in Fish Hoek Mittag gegessen und war dann in Simon‘s Town zu Abend gegessen und einen Cocktail getrunken.
11. Und hier deine persönlichen Hotspots:
• Das beste Restaurant in Kapstadt ist Karoo Cattle and Land Restaurant in Big Bay (leckere Steaks und tolle Aussicht zu sehr günstigen Preisen).
• Das beste Café/Bistro in Kapstadt ist Mitchells an der V&AWaterfront.
• Der beste Tagesausflug von Kapstadt aus ist Kommetjie über Hout Bay, Chapmans Peak und Misty Cliffs.
• Der absolute Geheimtipp in Kapstadt, den ich entdeckt habe, ist Paragliden vom Signal Hill. Die Aussicht ist atemberaubend.
Von Alexandra Seiler
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