Please, Sir, have you got some change? Wie man helfen kann.
Armut ist in Südafrika allgegenwärtig und viele Menschen – Erwachsene wie Kinder – leben auf der Straße und schlagen sich mit Betteln durch. Aber hilft man diesen Menschen wirklich, wenn man ihnen Geld gibt?nbsp;
Du schlenderst gerade die Long Street entlang auf der Suche nach etwas Hübschem zum Anziehen und plötzlich steht ein Mann in zerlumpter Kleidung vor dir und fragt, ob du etwas Kleingeld für ihn hättest. Was tun? Wegscheuchen? Aber irgendwie fühlst du dich schlecht und auch ein bisschen schuldig, weil du gerade beim Bummlen bist und er nicht mal etwas zum Essen hat. Also kramst du nach ein paar Münzen und gibst sie ihm. Aber es dauert nicht lange und schon wirst du vom Nächsten um ein paar Rand angebettelt. Sehr bald schon hast du mehr Geld an Bettler in den Straßen und an Ampeln verteilt, als du dir leisten kannst. Und irgendwann bist auch genervt davon, alle paar Meter angequatscht zu werden.
Egal wo in Südafrika, arme Menschen auf der Straße – Männer, Frauen, Kinder – sind fester Bestandteil des Stadtbildes. Erwachsene kommen auf der Suche nach gut bezahlter Arbeit vom Land in die Stadt und müssen schnell feststellen, dass die Städte von ungelernten Arbeitskräften nur so überquellen, und enden auf der Straße.
Kinder rennen von zu Hause weg, weil sie dort misshandelt werden oder nicht genug Geld da ist, um alle satt zu bekommen. Die Gründe, auf der Straße zu landen, sind so zahlreich und vielseitig wie die Menschen selbst.
Als „reicher“ Europäer möchte man den Menschen natürlich helfen. Aber ist ihnen Geld zu geben der richtige Weg?
Die Antwort ist ganz klar NEIN! Und hier ist warum: Meist erbetteln sie genug, um nicht zu verhungern, aber nicht, um ihr Leben zu verändern. Oft ertränken sie ihre Sorgen in Alkohol und Drogen, um den Schmerz und die Situation zu vergessen.
Bettlern Geld zu geben heißt, Öl ins Feuer zu gießen und somit das Leben auf der Straße aufrechtzuerhalten. Aber wegschauen und nichts tun ist auch keine Lösung. Wir haben uns erkundigt, was es für Möglichkeiten gibt, Menschen auf den Straßen Kapstadts wirklich zu helfen und eine andere Perspektive zu bieten.
Lebensmittel kaufen
Oftmals fragen Obdachlose nicht nach Geld, sondern nach etwas zum Essen. Wenn du die Zeit hast und ein Supermarkt in der Nähe ist, frag, was sie brauchen, meist Brot und Milch, und besorg es. Alternativ kann man bei einigen Pick’n’Pay Supermärkten Essensgutscheine vom Broccoli Project, sogenannte Food Vouchers, kaufen und diese anstatt Geld verteilen. Diese kosten R50 und enthalten 5 Gutscheine im Wert von jeweils R10. Das Besondere dabei ist, dass damit ausschließlich Lebensmittel gekauft werden können, kein Alkohol oder Zigaretten. Teilnehmde Pick'n'Pay Supermärkte sind in Gardens, Constantia, Claremont und an der Waterfront. Weitere sollen folgen (Stand 2014). Andere Supermärkte bieten ebenfalls Gutscheine (gift vouchers) an, jedoch kann man damit alles, was es im Geschäft gibt, erwerben.
Broccoli Project | www.broccoliproject.org
Big Issue kaufen
The Big Issue South Afrika ist eine NGO, die durch Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen und entsprechende Trainingsprogramme verarmten Menschen eine Alternative zum Betteln bietet. Sie bringen das informative Lifestylemagazin The Big Issue heraus; Leute in ihrem Programm können diese für R9 kaufen und dann in den Straßen von Kapstadt für R20 verkaufen. So lernen sie wertvolle Fähigkeiten für das Berufsleben und verdienen dabei übergangsweise den Lebensunterhalt für sich und ihre Familien.
The Big Issue South Africa | bigissue.org.za
Eintrittskarten für Obdachlosenheime kaufen
Das Obdachlosenheim The Haven Night Shelter hat 14 verschiedene Unterkünfte im Westkap, 10 davon in Kapstadt. Um dort eine Nacht verbringen zu dürfen, muss man sich einen Pass für R10 kaufen. Anstatt Geld kann man Bettlern solch einen Pass geben. Zu kaufen gibt es diese in 5-Stück-Vouchern entweder direkt in einem Heim oder online auf ihrer Webseite. Den Menschen wird dort nicht nur Unterkunft für eine Nacht, sanitäre Einrichtungen und eine warme Mahlzeit geboten, sondern sie werden auch in ein Sozialprogramm aufgenommen. Dessen Ziel es ist, diese Menschen wieder mit ihrem Familien in Kontakt zu bringen und so einen Weg von der Straße zu finden.
The Haven Night Shelter | www.haven.org.za
R5 extra im Restaurant bezahlen
StreetSmart South Africa ist eine NGO, die mit Straßenkindern und gefährdeten Kindern zusammenarbeitet, um ihnen eine positive Perspektive im Leben zu bieten. Ausgewählte Restaurants in Kapstadt, den Cape Winelands und anderen Städten in Südafrika sind Partner dieser Organisation und beim Bezahlen der Rechnung kannst du zusätzliche R5 bezahlen, die zu 100 % an regionale Wohltätigkeitsorganisationen gehen. Auf ihrer Webseite findest du eine Liste mit allen teilnehmenden Restaurants sowie aller unterstützten Projekte.
StreetSmart South Africa | www.streetsmartsa.org.za
Give responsibly
Give responsibly | www.giveresponsibly.co.za
Allgemeinnützige Organisationen durch Spenden unterstützen
Es gibt zahlreiche Heime für Erwachsene und Kinder sowie gemeinnützige Organisationen in Kapstadt, die dafür kämpfen, dass die Menschen auf der Straße wieder zurück in ein sicheres und gutes Leben finden. Viele dieser Organisationen haben Programme, die auf die unterschiedlichsten Bedürfnisse der Menschen eingehen. Jedoch sind fast alle Organisationen auf Spenden und Freiwillige angewiesen, um ihre Ziele zu verwirklichen. Auf der Webseite der unten aufgelisteten Heime und Organisation findest du die Bankverbindungen für finanzielle Spenden sowie eine Wunschliste mit dringend benötigten Gegenständen. Du kannst sowohl ganz allgemein an die Organisation spenden oder aber auch eine ganz bestimmte Person sponsorn. Auch Freiwillige werden immer gesucht.
Hier ist eine Liste mit den wichtigsten Heimen und Organisation, die du durch deine Spende oder Zeit unterstützen kannst:
Obdachlosenheime für Erwachsene:
The Haven Night Shelter | haven.org.za
The Pride Shelter (für Homo-, Bi- und Transsexuelle) | pridesheltertrust.co.za
Heime für Kinder:
Mädchen: Ons Plek | onsplek.org.za
Jungen: Beth Uriel | bethuriel.co.za
The Homestead | homestead.org.za
Organisationen:
Beautiful Gate | beautifulgate-rsa.org
City Mission | citymission.org.za
Straatwerk | straatwerk.org.za
Salesian Institute Youth Projects | salesians.org.za
Wir hoffen, dir mit diesem Beitrag gezeigt zu haben, dass es viele Möglichkeiten gibt, armen Menschen in Südafrika zu helfen, ohne Bettlern auf der Straße Geld zu geben. Wahllos Geld verteilen schürt nur den Teufelskreis der Armut und mit einer Spende an Organisation weißt du, dass deine Spende wirklich einen Unterschied im Leben eines Menschen machen wird.
Von Alexandra Seiler
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Wir sprechen mit Bettina Grohmann, die Gründerin der Facebook Gruppe "Platz im Koffer". Sie ermöglicht Hilfe zur Selbsthilfe in Südafrika. Du kannst sie unterstützen und mitmachen.
In Kapstadt gibt es auch noch viele weitere Wohlfahrtsorganisationen, die deine Hilfe gebrauchen könnten. Wenn du mehr tun als nur spenden möchtest, dann schau mal auf Freiwilligenarbeit in Kapstadt.
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