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Mit dem Baz Bus die Garden Route entlang reisen
Wir haben uns mit dem Unternehmen Baz Bus zusammengetan und für Euch die Garden Route Ende Mai bereist. Unglaubliche Natur, wunderschöne Unterkünfte und vielfältige Begegnungen waren nur einige der Highlights unseres einwöchigen Trips.
Sie hält tiefe grüne Wälder, weite schneeweiße Sandstrände und etliche aufregende und spannende Aktivitäten bereit: Die Garden Route zwischen Kapstadt und Port Elizabeth.
Die Beliebtheit der Garden Route lässt sich nicht zuletzt auch an den Suchanfragen - speziell zwischen Mai und Juli - und meistbesuchten Artikeln auf unserer Website ablesen.
Die rund 300 Kilometer lange Route gehört zum berühmtesten Küstenpanorama Südafrikas. Wie ihr die Route reibungslos auch ohne Mietwagen entlang reisen könnt, erklären wir euch.
Die Vorbereitung
Wir haben ein Bus-Ticket für sieben Tage ausgewählt, aber Baz Bus bietet auch andere Optionen. So kannst du zum Beispiel auch ein Hop-on Hop-off Ticket ohne zeitliche Begrenzung buchen, um ganz nach Belieben auch mal den Aufenthalt an besonders schönen Stopps zu verlängern. Mit der Buchungsbestätigung deines Tickets erhältst du auch die Zugangsdaten für das Onlineportal von Baz Bus. Hier kannst du über dein Profil ganz einfach deine Sitzplätze im Bus reservieren, Tagestouren buchen oder deine Ticketbuchungen bearbeiten.
Es empfiehlt sich übrigens die Sitzplätze nicht allzu kurzfristig zu reservieren. Besonders während der nachgefragten Sommermonate solltest du mindestens zwei Tage im Voraus deine Reservierung vornehmen.
Die Fahrt
Unsere Reise beginnt entspannt: Baz Bus sammelt uns am verabredeten Ort ein, wir verstauen unser Gepäck und machen es uns im Bus gemütlich.
Auch in der Nebensaison finden sich einige Mitreisende. Wir kommen schnell ins Gespräch über Reiseziele und -empfehlungen entlang der Garden Route.
Die hilfsbereiten und freundlichen Fahrer gehen einem gerne mit dem Gepäcks zur Hand und halten uns immer über die nächsten Stopps und Fahrtzeiten auf dem Laufenden. Im Baz Bus selbst gibt es WLAN und USB-Ladebuchsen für Smartphones und sonstige Geräte. Stundenlanges Streaming wird aber nicht unbedingt möglich sein, erst recht nicht, wenn der Bus voll ist.
Die Fahrer bitten übrigens alle Fahrgäste um ein kurzes Feedback. Dazu geben sie ein Büchlein herum, in das ihr eure Bewertung, Anmerkungen und Vorschläge eintragen könnt.
Uns ist aber ohnehin keine Bewertung aufgefallen, die unter 9/10 lag - was wir vollends nachvollziehen konnten!
Übrigens: normalerweise bietet Baz Bus eine Fahrt pro Tag. In der Nebensaison finden allerdings an zwei Tagen pro Woche keine Fahrten statt. Die Abfahrts- und Ankunftszeiten an den verschiedenen Haltestellen könnt ihr in vielen Partnerunterkünften von Baz Bus, in ihren Broschüren und auf ihrer Website einsehen.
Unser erster Reiseabschnitt führt uns durch die schroffen und felsigen Gebirgslandschaften des Western Cape, durch weite Felder und Hügel, vorbei an diversen Weingütern, Townships und Städten. Der Himmel ist grau verhangen, die meiste Zeit regnet es und das Wasser fließt in Strömen über die Fensterscheiben. Als wir ankommen reißt der Himmel allerdings auf und zeigt einen Sonnenuntergang, der uns den trüben Tag schnell wieder vergessen lässt.
Unser erster Halt auf der Garden Route: Wilderness, Beach House Backpackers
Trotz Nebensaison ist es im Beach House wie auch in den anderen Unterkünften entlang der Garden Route lebhaft.
Beim Billard spielen, Wein und Pizza aus dem hauseigenen Holzofen kommt eine gelöste, familiäre Stimmung auf, an der die Gäste, Volunteers und Managerin Lieze gleichermaßen Teil haben.
Die Dorms bieten mit ihren breiten Fensterfronten zum Ozean einen atemberaubenden Ausblick. Mit etwas Glück, so sagt man uns, kann man hier sogar vom Bett aus Delfine beobachten.
Die Kaaimans Höhle in Wilderness
Ein ehemaliger Fremdenführer, der hier regelmäßig zu Gast ist, führt uns morgens mit einer kleinen Gruppe zu den nahegelegenen Höhlen entlang der stillgelegten Bahnstrecke in Richtung George. Die “Kaaimans Grotto” ist ein besonderer Ort. Hier hat Clifford Brandon seine ganz besondere eigene Zuflucht geschaffen. Der zierliche Mann mit den Grauen Haaren und der sanften Stimme verdient sich ein Zubrot mit einem kleinen Eintrittsgeld in “seine” Höhle. Seine Wohnecke ist mit unzähligen verschiedenen Schmuck- und Einrichtungsstücken dekoriert. Sicher erzählt Clifford dir auch gerne seine außergewöhnliche Geschichte, wenn du ihn danach fragst.
In Wilderness selbst ist ein Besuch im Milkwood Village zu empfehlen. Die kreisförmig angeordnete charmante Ansammlung von Läden und Restaurants mit gemütlichen Außenbereichen bietet Gelegenheit, nach Mitbringseln und Postkarten zu stöbern, lecker zu essen oder den Tag im Schatten der Bäume bei Cocktails und Tapas ausklingen zu lassen.
Leider waren wir nur einen Tag in Wilderness und sind nicht dazu gekommen, die hoch gelobten Wanderrouten auszuprobieren. Und auch sonst wurde schnell klar, dass ein Tag einfach nicht ausreicht, um diesen Ort wirklich erleben zu können. Unser nächstes Abenteuer wartete jedenfalls schon am Dienstag auf uns.
Hinein in die Natur: Die Wild Spirit Lodge in The Crags
Der Baz Bus holt uns pünktlich wie vereinbart am Beach House ab. Weiter die Küste entlang führt unsere Fahrt an Knysna und Plettenberg Bay vorbei - zwei Orte, die uns von anderen Garden Route-Reisenden wärmstens empfohlen wurden - nach The Crags zur Wild Spirit Lodge. In diesem alternativen Backpackers werden verschiedene Workshops, Massagen, alternative Heilmethoden und vieles mehr angeboten. Gleichzeitig versucht man hier, möglichst selbstversorgerisch und mit dem kleinstmöglichen ökologischen Fußabdruck zu leben.
Das Wild Spirit bietet die Wahl zwischen Zimmern oder Dorms in den nach verschiedenen Vögeln benannten Häuschen (wir waren im Owl-House untergebracht) oder Safarizelten. Wundere dich nicht, wenn hin und wieder ein Pferd durch die Tür oder Zeltplane schaut - die braune Stute lebt mit Katzen und Hunden im Wild Spirit und macht sich die Welt, wie sie ihr gefällt.
In der Wild Spirit Lodge kommen viele der Gäste nach dem großzügigen Abendessen an den Feuerstellen oder der gemütlichen Blockhütte zusammen. Dann chillen, musizieren oder führen alle bis spät in die Nacht ausgiebige Gespräche in unschlagbar entspannter Atmosphäre.
An Ausflugszielen und Aktivitäten mangelt es hier übrigens auch nicht: Wanderwege durchs Nature’s Valley, inklusive Baboons, gibt es en masse. Nach vorheriger Anmeldung bringt dich ein Mitarbeiter der Wild Spirit Lodge innerhalb weniger Minuten an den Start- und gleichzeitig Endpunkt. Die genaue Route wird dir vorab im Detail erklärt und du kannst dir die Karte sicherheitshalber abfotografieren. Der Weg führt durch einen Urwald mit über tausendjährigen Bäumen, ein Flussbett entlang nach Nature’s Valley, wo man nach einem Strandspaziergang entspannt zum Essen oder Kaffeetrinken einkehren kann.
Danach habt ihr die Wahl, ob ihr den etwa eine Stunde schnelleren Weg zurück zum Ausgangspunkt nehmen wollt, oder euch entlang der felsigen Küste zu einem geheimen Strand am Auslauf des Salt River durchschlagen wollt. Behaltet aber die Gezeiten im Blick, bei Flut ist der Küstenweg nicht begehbar! Erkundigt euch am besten vorab wegen der Uhrzeiten.
Rechtzeitig aufzubrechen lohnt sich aber definitiv, denn die kleine Lagune ist ein unbeschreiblich schöner Ort und definitiv eines unserer Highlights auf der Garden Route.
In der Nähe sind auch diverse Tierparks zu finden. Neben dem Tenikwa Wildlife Rehabilitation and Awareness Center, gibt es noch einige andere Animal Sanctuaries. Im nahegelegenen Plettenberg Bay finden sich beispielsweise das Monkeyland Primate Sanctuary, das Birds of Eden Free Flight Bird Sanctuary und das Jukani Wildlife Sanctuary.
Als Mitglieder der South African Animal Sanctuary Alliance (SAASA) legen diese Orte großen Wert auf einen respektvollen Umgang mit den Tieren. Und die Pfleger und Tourguides, die wir kennengelernt haben, schienen mit ganzem Herzen dabei zu sein. Wir werden den Anblick des seltenen weißen Löwen jedenfalls nicht vergessen. Und auch die frechen Erdmännchen nicht.
DRITTER STOP: STORMS RIVER, TUBE ‘N AXE
Unsere Reise geht am frühen Abend im pünklich ankommenden Baz Bus weiter. Auch wenn wir das Wild Spirit etwas wehmütig verlassen, sind wir natürlich schon gespannt auf das nächste Ziel: Tube ‘n Axe Backpackers und Boutique in Storms River.
Das charmante Tube ‘n Axe verfügt über verschiedene schick eingerichtete private Zimmer, von denen einige auch für Familien mit Kindern geeignet sind. Außerdem könnt ihr in luxuriösen Eco-Tents oder in einem der zwei Schlafsäle unterkommen. Hier gibt es ein 14-Bett Dorm und ein 6-Bett Dorm zur Auswahl.
Das Haupthaus ist mit viel schönem, dunklem Holz gestaltet und mit dem kleinen Ofen zwischen den Esstischen richtig gemütlich, gerade wenn es morgens mal etwas kühler ist.
Hier findest du neben der kleinen hauseigenen Bekleidungsboutique auch eine Tafel mit all den angebotenen Aktivitäten.
Vom Hauptsaal, wo sich auch die Küche befindet, kann man durch die breite Fensterfront die Feuerstelle sehen, wo ihr nach einem langen Tag voller Abenteuer in der Umgebung gemütlich den Abend verbringen könnt. Einen hübschen Pool gibt es übrigens auch, für solche Faulenzereien hatten wir allerdings keine Zeit. Denn wir haben uns mit einer Gruppe von anderen Abenteuerlustigen zum Blackwater Tubing aufgemacht.
Ausgestattet mit Wetsuits und geeignetem Schuhwerk ging es mit unseren Instructors per Shuttle zum Startpunkt.
Etwa 5 Kilometer von der Flussmündung ins Meer entfernt sind wir mit unseren quietschgelben Gummireifen gestartet und konnten in der tiefen Kluft, die der Storms River über die Jahrhunderte durch den Stein gefräst hat, die atemberaubenden Aussichten genießen.
Niedrigwasser zwang uns an seichten Stellen einige Meter zu Fuß überwinden, aber das machte den Ausflug nicht weniger abenteuerlich. Die Guides zeigen euch Stellen, an denen die wagemutigen unter euch aus einigen Metern Höhe ins Wasser springen können und einige kleine Rutschpartien gibt es auf der Strecke auch.
Je nach Wasserstand kann die Fahrt auch durchaus mal etwas wild werden!
Unsere Tubing-Fahrt durch den Fluss endet an der Mündung des Storms River mitten im Tsitsikamma Nationalpark. Die Eintrittskosten, die man hier üblicherweise zahlt, spart man sich auf diesem Wege. Ordentlich ausgelaugt, aber glücklich über die großartigen Eindrücke, werden wir vom Shuttle aufgesammelt und zurück zum Tube ‘n Axe gefahren. Nach einer heißen Dusche, das stundenlange sitzen im kühlen Wasser hat uns alle ziemlich ausgekühlt, erwartet uns reichhaltiges Essen und wohlverdiente Entspannung.
Die Küche im Tube ‘n Axe ist übrigens ausgezeichnet. Wir haben noch nie ein besseres Omelett gefrühstückt als hier und auch das Abendessen nach unserem Blackwater Tubing, aus Hähnchenspießen, Boerewors, Gemüse und Salat hat uns voll und ganz zufrieden gestellt. Natürlich könnt ihr aber auch vegetarische Alternativen bekommen.
Am späten Abend bringt Baz Bus zu unserem letzten Ziel auf dieser Reise: ins Surferparadies Jeffreys Bay. Hier übernachten wir im Island Vibe Backpackers.
Endstation für uns: Jeffreys Bay, Island Vibe.
Unser vertrauter Fahrer Raymond sammelt uns ein und setzt uns nach einer guten Stunde in Jefferys Bay am Island Vibe ab. Trotz weniger Gäste ist die Stimmung ausgelassen. Viele Bewohner des Ortes kommen regelmäßig abends vorbei, um bei Bier und Pizza das gemütliche Ambiente zu genießen. Wenn mehr los ist, geht es aber oft noch sehr viel heißer her, wie man uns erzählt. Der Beerpong Table direkt bei der Bar lässt aber auch schon darauf schließen, dass hier gerne mal etwas über den Durst getrunken wird.
Jeffreys Bay ist als weltweiter Surferhotspot berühmt und jedes Jahr finden hier diverse Surf-Events statt. Im Juli wird hier jährlich das J-Bay Open der ASP (Association of Surfing Professionals) World Tour abgehalten, im Oktober die Südafrikanische Surfmeisterschaft.
Das zeigt sich auch an der Inneneinrichtung des Island Vibe und an der hauseigenen “Salty Surf School”. Hier könnt ihr alles an nötiger Ausrüstung ausleihen, wenn ihr möchtet.
Und natürlich gibt es auch einen direkten Zugang zum Strand.
Insgesamt bleibt uns leider nicht viel Zeit, Jeffreys Bay im Ganzen auszukundschaften, da wir bereits am Morgen wieder eingesammelt werden. Es geht zurück nach Kapstadt, denn die Woche ist schon um.
Wir werden wie gewohnt vom Baz Bus abgeholt und dösen die ersten paar Stunden vor uns hin. Später steigen andere bekannte Gesichter zu, die wir schon an den vorherigen Tagen im Bus oder den Unterkünften kennengelernt haben. Die Fahrt gestaltet sich entsprechend entspannt, es wird viel geplaudert, wir teilen Erlebnisse und Tipps für spätere Reisen. Die Fahrt vom einen zum anderen Ende zieht sich zwar über den ganzen Tag, aber dank gutem Verkehr kommen wir schon einige Stunden vor der geplanten Ankunftszeit in der Mother City an.
TIPPS, DIE WIR EUCH GEBEN KÖNNEN
1.) Nichts überstürzen
Nachdem wir die Garden Route einmal innerhalb einer Woche bereist haben, können wir euch mit Sicherheit sagen: nehmt euch lieber mehr Zeit, oder steuert weniger verschiedene Ziele an.
Immer nur einen oder maximal zwei Tage pro Unterkunft zur Verfügung zu haben, könnte euch sonst zwingen, euch zwischen den verschiedenen, tollen Aktivitäten entscheiden zu müssen. Wenn ihr also nicht das Gefühl bekommen möchtet, etwas verpasst zu haben, entschleunigt eure Reise lieber ein wenig.
2.) Keine falsche Scheu
Haltet euch nicht zurück, eure Mitreisenden oder andere Gäste in den Unterkünften anzusprechen. Gerade Alleinreisende freuen sich meistens sehr darüber, in ein Gespräch zu kommen. Auf die Offenherzigkeit der Volunteers und Angestellten kann man sich in der Regel auch immer verlassen. Stellt eure Fragen, erzählt eure Anekdoten und genießt die Gesellschaft der wunderbaren Menschen, die ihr hier treffen könnt.
3.) Seid vorbereitet
Überlegt euch am besten schon vorher, welche Aktivitäten ihr auf jeden Fall wahrnehmen möchtet. Es spricht zwar natürlich nichts dagegen, sich spontan vor Ort inspirieren zu lassen, aber einige Events bedürfen einer Anmeldung oder Reservierung. Und die Preise vorab geprüft zu haben, kann auch hilfreich sein, wenn ihr ohne großes Budget unterwegs seid. So vermeidet ihr auch Enttäuschungen, wenn es etwa mal nicht mehr für den ersehnten Bungeesprung für umgerechnet rund 90 Euro reicht.
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Hier findest du noch weitere Garden Route Highlights, und außerdem einen detaillierten Überblick der verschiedenen Orte entlang der Garden Route.
Noch mehr schöne Unterkünfte entlang der Garden Route findest du übrigens hier.
Dir steht der Sinn nach dem perfekten Safari-Erlebnis? Hier findest du unsere Auflistung von Safari-Lodges und Wildtierreservaten entlang der Garden Route.
Wenn euch eher der Sinn nach einem Roadtrip mit dem eigenen Auto oder Mietwagen steht, findet ihr hier unsere Überlebenstipps für Garden Route Roadtrips.
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