Abseiling - Erfahrungsbericht
Wir haben diese Trendsportart für dich getestet
14. Juni 2018
Nachdem kürzlich über die neue Trendsportart "Abseiling" im Allgemeinen berichtet wurde, führten wir nun einen Selbstversuch durch. An einem sonnigen Montag seilte ich mich vom Tafelberg ab. Einen ausführlichen Erfahrungsbericht kannst du hier lesen.
Plötzlich hänge ich inmitten einer Schlucht, der Tafelberg bietet meinen Beinen keinerlei Halt mehr und ich frage mich, ob ich noch auf der vorgesehenen Route unterwegs bin. Noch nie hatte ich einen besseren Blick auf den Lions Head, während ich mich leicht verunsichert am Seil festhalte. Von unten ruft mir der Abseil-Mitarbeiter "Prince" zu: "You good. Enjoy this view, man".
Nachdem wir den Durchführungstag zwecks Witterungsbedinungen zweimal verschieben mussten, ging es für mich an einem von Sonne verwöhnten Montag via Seilbahn auf den Tafelberg. Den Treffpunkt mit den Guides kann man nicht verfehlen. Wenn man das Ankunftsgebäude oben verlässt, wird man 25 Meter weiter zur rechten von der Crew erwartet. Die Mitarbeiter "Gilbert" alias "G" und "Zalin Minnies" begrüßten mich mehr als freundlich. Die Jungs strahlten pure Lebensfreude aus. Wir unterhielten uns über ihr traumhaftes Büro und hielten fest, das gewiss kaum ein Arbeitsplatz solche Ausblicke zu bieten hat.
Die Prozedur nach unten
Nachdem ich meine persönlichen Daten auf einem mir ausgehändigten Dokument niedergeschrieben, meine Gürteltasche sicher verstaut und den Gurt angelegt hatte, konnte es los gehen. Die Guides erklärten mir die anstehende Prozedur und machten mich auf alles vorstellbare gefasst. Sie kontrollierten meinen Gurt, passten Kleinigkeiten an und gaben mir grünes Licht. Ich setzte mir einen Helm auf, zog Handschuhe an und war bereit. Mit zwei Karabinerhaken ausgestattet startete ich und machte mich auf den Weg zur Klippe, von der ich mich abseilen sollte. An schwarzen Seilen sicherte ich mich mit den mir zur Verfügung gestellten Karabinern. Am Startpunkt angekommen erwarteten mich die beiden Jungs wieder. Wir machten Späße und genossen das gemeinsames Dasein. Letzte Instruktionen wurden mir mitgeteilt, bevor eifrig gepost wurde um Fotos festzuhalten. Wer bereits klassisch Klettern war, sollte keinerlei Probleme mit der Technik bekommen. Mit ausgestrecktem Hintern und breitbeiniger Haltung, begibt man sich rückwärts die Wand hinunter. Man kann sich jederzeit abstoßen, um den Adrenalinspiegel zu erhöhen und verschiedene Blickwinkel zu generieren.
Von oben kamen verschiedenste Zurufe. Die Guides motivierten mich und gaben freudige Töne von sich. Etliche Tafelberg-Besucher wurden auf uns aufmerksam und beobachteten das Geschehen gespannt. Ein geschätzter französischer Reisender rief mir zu: "Watch out man, the rope is loose". Lachend und singend führte ich meinen Abgang fort. Es ging weiter an der Wand herunter, welche mir konstant zur Seite stand - bis ich plötzlich eine Klippe überquerte und vergeblich nach einer mir Sicherheit gebenden Wand suchte. Mich durchlief Adrenalin und ich erstarrte kurz vor Schock. Umgehend ließen mich jedoch die warmen Worte, vom unten lauernden Prince, erleichtert aufatmen: "You good. Enjoy this view, man".
Ich schaute nach unten, realisierte sein herzliches Erscheinungsbild und fuhr entspannt fort. Ich hing, genoss und strahlte. Die letzten Meter gingen langsam vonstatten. Der gute Prince balancierte mich aus und sorgte dafür, dass ich kontrolliert ankommen konnte. 112 Meter purer Abseil-Genuss lagen nun hinter mir. Nachdem ich Prince kennenlernen konnte und ihn euphorisisiert an meiner Erfahrung teilhaben ließ, händigte ich ihm die Handschuhe sowie den Helm aus. Er zeigte mir den Weg zurück zur Spitze und begleitete mich für einige Meter. Eine fünfzehnminütige Wanderung zurück zum Ausgangspunkt stand an. Es handelt sich um den letzten Teil der Route "India Venster". Auf dem Weg traf ich einen Mathematiker aus England, der mich für den Rest des Weges begleitete. Der kleine und berechenbare Spaziergang war schnell eingetütet.
Oben angekommen überreichten mir die beiden Guides eine Urkunde. Sie waren interessiert an meiner Gefühlslage und beglückwünschten zum erfolgreichen Abstieg. Wir sicherten ein gemeinsames Abschiedsbild, unterhielten uns über diverses und trennten unsere Wege. Grüße gehen raus an die Jungs!
Finales Resultat
Menschen, die sich ihren Ängsten stellen wollen, haben hierbei die Chance diese zu überwältigen. Sportlich fit muss man nicht sein, die fünfzehnminütige Wanderung zurück zur Spitze war körperlich das Kräftezehrenste. Für 1000 Rand (ca. 70€) kann man sich die Erfahrung definitiv gönnen. Randnotiz: Da man sich mit den Guides auf der Spitze des Tafelbergs trifft, muss man für den Weg nach oben selbst sorgen. Entweder zu Fuß oder eben via Seilbahn, was hin- und zurück 293 Rand (ca. 20€) kostet.
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Hier kann mehr über Abseilen im Allgemeinen eingesehen werden. Für weitere sportliche Aktivitäten in und um Kapstadt empfehlen wir diesen Artikel.
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Von Demian Trautmann
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