Sommer, Surfen und viele Touristen in der Mutterstadt
Steak Curry Cape Malay Style
„Das Rezept gegen Fernweh nach Kapstadt“
Herbst ist meine absolute Lieblingsjahreszeit! Aber manchmal gibt es Wochen im Herbst, die es einem nicht einfach machen, diese Jahreszeit zu schätzen. Da ist es dann ausschließlich grau, kalt und regnerisch und wenn man dann das Haus morgens im dunkeln verlässt und ebenfalls im dunkeln wieder nach Hause kommt sehnt man sich nach den warmen Sommertagen zurück.
Gerade Ende November hat mich wieder das Fernweh gepackt. Hier wurde es gerade so richtig ungemütlich und meine Freunde in Kapstadt haben die Wochenenden auf Festivals und am Strand verbracht.
Wie gerne wäre ich dabei gewesen und hätte ein paar Sonnenstrahlen genossen, musste aber stattdessen die Heizung anmachen und für Klausuren lernen und mir das triste Grau Hamburgs anschauen. Auch die schönen Fotos vom Tafelberg haben da nicht mehr wirklich zur Verbesserung meiner Stimmung beigetragen. Stattdessen habe ich überlegt welches "Comfort Food" meine Stimmung verbessern könnte.
Während der Wintermonate in Kapstadt habe ich immer das "Steak Salomie" aus Miriam's Kitchen gegessen. Hierbei handelt es sich um ein Steak Curry, welches in ein Roti gewickelt ist und mit einem Zwiebel-Koriander Salat serviert wird.
Das Roti ist aber nicht wie ein typisches indisches Roti, sondern ähnelt mehr der knusprigen, blättrigen Konsistenz eines Blätterteigs und passt perfekt zu dem pikanten und geschmacksintensiven Curry.
Mir wurde von meinem Kapstädter Arbeitskollegen erzählt, dass es sich bei dem Roti um die Cape Malay Version des indischen Roti handelt.
Die Cape Malay Küche ist das Vermächtnis der Sklaven, die vor ungefähr 300 Jahren nach Kapstadt gebracht worden sind. Hauptsächlich kamen diese durch die VOC aus dem heutigen Indonesien und anderen asiatischen Ländern wie Indien und Sri Lanka.
Die Sklaven brachten ihre Rezepte mit nach Kapstadt und haben diese auf die örtlichen Gegebenheiten und Verfügbarkeit der Zutaten angepasst. Dies hat zur Folge, dass die Cape Malay Küche die verschiedenen asiatischen Kochstiele vermischt und ihre eigenen Rezepte daraus gemacht hat.
Während ich also zu Hause saß und nichts als grau gesehen habe und je mehr ich über das "Steak Salomie" nachgedacht habe, desto größer war auch meine Lust auf genau dieses Gericht! Ich wollte, dass es genauso schmeckt, wie bei Miriam's und hatte ein wenig Angst, das ich am Ende enttäuscht sein würde.
Aber der Geschmack dieses Currys kommt sehr nahe an das Original heran und auch das Roti war lecker, man darf nur nicht mit der Butter sparen.
Als ich mit dem kochen fertig war und endlich mein Steak Salomie auf dem Tisch hatte, war ich sehr glücklich und mein Winterblues war wie weggeblasen. Als dann auch noch die Sonne zum Vorschein kam, war der Tag komplett perfekt.
Das Rezept für das Curry hab ich von einem lieben Freund aus Kapstadt erhalten und es ein wenig abgeändert. Das Roti Rezept habe ich auf folgender Seite gefunden: http://blog.getaway.co.za/food/cape-malay-roti-recipe/
Für 6-8 Personen
Marinade
1 Esslöffel Kreuzkümmel (Cumin)
1 Esslöffel Koriandersaat
1 Teelöffel Bockshornkleesaat
1 Zimtstange
3 Kardamomkapseln
1 Teelöffel Salz
1 Teelöffel Schwarzer Pfefffer, ganz
2 kleine Chillieschoten oder 2 Teelöffel Chilliepulver
1 Daumengroßes Stück Ingwer
5 Zehen Knoblauch
250g Naturjogurt
Curry
1,5kg Rumpsteak, gewürfelt
2 Zwiebeln, fein gewürfelt
1 Dose (400g) Tomaten
150ml Wasser oder Brühe
Salz & Pfeffer
3 mittelgroße Kartoffeln
Butter oder Öl zum Braten
Saft von 1/2 Limette
Korianderblätter zur Deko
Anleitung
1. Eine Pfanne bei mittlerer Hitze heiß werden lassen, und alle trockenen Zutaten für die Marinade hinzugeben und ein wenig rösten, sodass sich die ätherischen Öle entfalten. Darauf achten, dass die Gewürze nicht verbrennen. Wenn die Küche nach Gewürzen duftet, sind diese fertig.
Falls nicht alle Gewürze zur Hand sind, kann auch Currypulver verwendet werden. Es ist zwar nicht das gleiche, aber es funktioniert auch. Dass einzige, was normalerweise nicht in einem Currypulver enthalten ist, ist Kardamom und Zimt, also würde ich diese trotzdem noch hinzufügen.
2. Alle Gewürze in einen Mörser geben und solange zerstoßen, bis ein relativ feines Pulver entstanden ist.
3. Nun die Chilis, Ingwer und Knoblauch hinzufügen und zerstoßen, bis eine Paste entstanden ist. Diesen Schritt kann auch die Küchenmaschine übernehmen.
Jetzt den Joghurt hinzufügen und das Fleisch über Nacht darin marinieren.
4.Einen mittelgroßen Topf erhitzen und die Zwiebeln in etwas Öl darin anschwitzen, bis diese süß und gebräunt sind. Darauf achten, dass die Zwiebeln nicht verbrennen.
5. Das Fleisch hinzufügen und für ca. 5 Minuten anbraten.
6. Dann die Tomaten und das Wasser hinzugeben und für ca. 35-40 Minuten, oder bis das Fleisch weich ist,köcheln lassen.
7. Optional: die gewürfelten Kartoffeln, kurz bevor das Fleisch fertig ist, hinzugeben.
8. Wenn das Curry die richtige Konsistenz erreich hat und das Fleisch weich ist, mit Salz, Pfeffer und Limettensaft abschmecken.
9. Das Curry mit Koriander bestreuen und mit Basmati Reis oder Roti servieren.
Wie bereits erwähnt wird Miriam's Steak Salomie mit einem Koriander-Zwiebelsalat serviert. Es handelt sich hierbei um gehackte Korianderblätter und fein gewürfelte Zwiebeln in einem Zucker Weißweinessig Dressing! Es schmeckt süß und sehr erfrischend, was wunderbar zu dem scharfen Curry.
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Von Gina Pürschel. Rezept Blog: bluecrumbles.com
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